Sonderfahrt Amsterdam

Am Karsamstag 2013 führte uns unsere Fahrt mit dem Rheingold zunächst nach Amsterdam. Dort konnte man die Stadt erkunden oder mit dem Rheingold weiter zur Museumsbahn Hoorn-Medemblik fahren. Zuglok bis Venlo: 1042 der Centralbahn. Ab Venlo: 01 1075 der niederländischen SSN.

(Text: Eberhard Schmidt, Bilder: Renate Schwendt und Bastian Comes)

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An diesem Tag bestand der Sonderzug aus zehn Wagen und der elektrischen Lokomotive Baureihe 1042 der Centralbahn (ehemalige ÖBB), die für das Eisenbahn-Journal (Geramond-Verlag) in Vollreklame daher kam. Neben vier Abteilwagen 1. und 2. Klasse waren der Aussichts-, Gesellschafts- und Barwagen, gefolgt vom historischen (Wagen-Nr. 20508) von 1964 (ebenfalls Centralbahn) eingereiht. Am Zugschluss lief der unverzichtbare Generatorwagen mit, der neben seiner großzügigen Küche auch für die Energie sorgt. Die Fahrt war organisiert vom Freundeskreis Eisenbahn Köln (FEK) in Verbindung mit der Rheingold-Zug Betriebsgesellschaft mbH (RBG) und von Nostalgie Zug Reisen. Damit war gewährleistet, dass auf niederländischen Gleisen die letzte noch erhaltene, mit Kohle befeuerte Dampflok der Baureihe 01.10 (Lok-Nr. 01 1075 aus Rotterdam) die Arbeit vor dem Sonderzug verrichten konnte.

Die Fahrt begann um 05:00 Uhr morgens in Oberhausen. In Gelsenkirchen, Dortmund, Witten, Hagen, Wuppertal und Düsseldorf stiegen weitere Fahrgäste zu. Fast pünktlich um 07:22 Uhr fuhr der historische Zug in Köln Hauptbahnhof ein. Hier stiegen die meisten Freunde und Mitglieder des FEK zu, sowie weitere 100 Fahrgäste, für die der Eisenbahn-Amateur-Club Bonn/Sechtem e.V. (EBAC) im Rahmen der 900 Jahr Feier des Ortes Sechtem die Organisation übernommen hatte. In zügiger Fahrt ging es Richtung Venlo. Die Fahrgäste bekamen ein reichhaltiges Frühstück von den ehrenamtlich tätigen Mitgliedern des FEK gereicht. Herr Brettmann, 2. Vorsitzender des FEK und hauptverantwortlich für die Organisation, erklärte den Fahrgästen, dass die Einreise in die Niederlande wegen Bauarbeiten an der Strecke nicht über Emmerich sondern über Venlo erfolgen werde. Dort fand auch der Wechsel der Lokomotiven statt.

Bis Amsterdam - vorbei an der wunderschönen Landschaft mit Kanälen und Windmühlen - begleiteten uns beim Blick aus dem Fenster auch die Rauchwolken unserer Schnellzugdampflok. Im Bahnhof Amsterdam Centraal angekommen, vorbei an Grachten, modernen und alten Gebäuden sowie dem gläsernen Kreuzfahrt-Terminal, verließen uns viele Fahrgäste. Sie hatten eine Grachten-Rundfahrt gebucht, ein anschließender individueller Stadtbummel war ebenso möglich.

Im Güterbahnhof Amsterdam verließ uns die Dampflok 01 1075, und die braunlackierte Diesellok Nr. 2225 zog nun unseren Zug Richtung Hoorn. Diese Lok war ab Venlo schon am Schluss des Zuge angehangen. In Hoorn zum Stillstand gekommen, wurden die Fahrgäste von zwei Reiseleitern begleitet zur Museumsstoomtram. Hier wartete ein Kleinbahnzugauf Normalspur (1435mm) zur Weiterfahrt. Dieser Zug bestand aus einer sehr gepflegten, dreiachsigen, blau lackierten Tenderlok und sieben Zweiachser-Nebenbahnwagen mit offener Plattform in grüner oder braun/beiger Farbgebung. Auf die Teilnehmer wartete entweder die Holz- oder die Polsterklasse. In gemütlicher Fahrt ging es Richtung Midwoud-Oostwoud. Auf dem Rückweg wurde der Kleinbahnzug kombiniert mit dem Gegenzug. Nun leisteten zwei dreiachsige Tenderloks ganze Arbeit und der Zug hatte zusätzlich auch einen als „Buffet“ bezeichneten Speise- und Barwagen im Verband.

Pünktlich um 16:33 Uhr setzte sich unser Sonderzug mit der braunen Diesellok in Bewegung. Im Amsterdamer Güterbahnhof setzte sich 01 1075 an das andere Ende unseres Zuges. Kurze Zeit später fuhren wir mit kräftigem Lokpfiff in den Bahnhof Amsterdam Centraal ein. Hier stiegen die Fahrgäste zu, die in Amsterdam geblieben waren. Die Dampflok setzte sich in Bewegung, die vielen Menschen im Centraal-Bahnhof schauten erstaunt und zückten sofort ihre Handys für einen Schnappschuss. Solch eine faszinierende Technik aus vergangenen Zeiten hatten viele wohl noch nie gesehen. In zügiger Fahrt ging es entlang vielbefahrender Wasserstraßen und einer angenehmen Abendstimmung bei Sonnenuntergang mit Durchfahrt von Utrecht CS Richtung Venlo. Den Fahrtteilnehmern wurde neben Bier oder einem Glas Wein auch Züricher Geschnetzeltes von den ehrenamtlich aktiven Mitgliedern serviert. Der Geruch der Dampflok zog langsam in die Wagen und vermittelte den Teilnehmern trotz einsetzender Dunkelheit, dass es nicht elektrisch bis Venlo voranging. In Venlo verließ uns der edle Renner leider wieder und die ehemalige Schnellzuglok aus Österreich leistete wieder Dienst vor unserem Sonderzug. Nun ging es über das Ruhrgebiet Richtung Köln. Obwohl immer mehr Gäste den Zug verließen, waren die Bars im Aussichts-, Bar-, und Gesellschaftswagen noch gut besucht. Man sprach angeregt vom ereignisreichen Tag und von vielen vergangenen Sonderfahrten. Die Domstadt wurde am frühen Morgen des Ostersonntags erreicht.

Eine wunderschöne Sonderfahrt ging damit zu Ende!!!

Nachtrag:

Einige Eisenbahnfans haben auch Videosequenzen von der Vorbeifahrt unseres Zuges veröffentlicht, siehe:

http://www.youtube.com/watch?v=Rn9gYfMRBGA

http://www.youtube.com/watch?v=Qnbj8LTkJk8

http://www.youtube.com/watch?v=zZbTYtSlwr4

http://www.youtube.com/watch?v=85p2Dj16SvE

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